Mittwoch, 28. Oktober 2015

Naturschönheit

Heute möchte ich euch wieder mal einen Shop vorstellen :) Weil ich fast alles was ich brauche - ausser Lebensmittel - online beziehe, erlebe ich ja doch Einiges auf dem Gebiet und da ist doch die eine oder andere positive Überraschung auch dabei - und eine solche ist Naturschönheit.

Naturschönheit ist eine für mich sehr interessante Seite weil sie unheimlich vielfältig ist. Einerseits gibt es den Shop, der nicht nur unzählige Rohstoffe zum Selbermachen bietet, sondern auch etliche fertige Produkte die von Naturschönheit gefertigt werden wenn man selber keine Lust oder Zeit hat. Und zwar nicht irgendwelche Produkte, sondern biologisch zertifizierte Kosmetik! Seit 2010 ist die Naturschönheit schon Bio-Zertifiziert und erfüllt jetzt auch die neuen Vorschriften. Ich finds toll, denn ich lege sowohl an gekaufte als auch selbst gemachte Kosmetik bei mir relativ strenge Maßstäbe an und habs schon ganz gern "gut". Wie sagte eine Rührkollegin von mir kürzlich so schön ... für Mama nur das Beste.

Es gibt auf der Seite auch eine Blog-Kategorie wo man über Neuigkeiten informiert wird und sich berieseln lassen kann. Für mich als Selbstrührerin sind natürlich die Kategorien der Rezepte und Seifenherstellung toll weil man auch mal was nachrühren kann bzw. für sich selber was umwandeln oder basteln kann, sich inspirieren lassen kann. Was ich besonders spitze finde ist eben, dass es sich um Naturrezepte handelt, keine High-Tech-Kosmetik wie von so vielen anderen Anbietern sondern das Bodenständige, so wie man es früher auch gemacht hat! Zu schnell geraten diese Dinge in Vergessenheit, kaum jemand weiß ja noch wie es früher ging - und es ging früher ganz ausgezeichnet.

Workshops im Seifensieden, Kosmetikherstellung, Salben, Raumsprays etc. werden auch laufend angeboten, die übrigens alle ausgebucht sind, das Interesse an diesen Dingen dürfte also rege im Steigen sein. Auch ein Volksheilkundlicher Kräuterkurs nach Ignaz Schlifni wird angeboten.

Aber die Naturschönheit gibts ja nicht nur online sondern auch in echt, nämlich hat sie ein Geschäft in Gmünd. Von den Fotos her schaut es sehr nett aus, vielleicht fahr ich irgendwann mal hin und stöbere und schmökere ein bisschen. Naja, eigentlich schauts so aus als könnte das ein Tagesausflug für mich werden :)

Jedenfalls, solange das nicht möglich ist begnüge ich mich mit dem was ich kriege und das ist hervorragend. Ich habe nun schon mehrmals bei der Naturschönheit bestellt und was ich schätze ist unkomplizierte Bestellung, moderate Preise (auch bei den Versandkosten), bezahlen mit PayPal und schnelle Lieferung, und das wird hier voll und ganz erfüllt. Die Qualität der Ware ist großartig, das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich toll.

Was mich persönlich auch sehr freut ist dass man Heidi Tisch telefonisch kontaktieren kann und sie sich auch die Zeit nimmt einen zu beraten, egal ob es jetzt um ein Produkt selber geht oder man einen kleinen Rat bezüglich einer Pflege oder Hautproblemen braucht. Sie sagt natürlich - verständlicherweise - dass so Ferndiagnosen immer schwierig sind ohne die Haut zu sehen, bemüht sich aber dennoch sehr und das find ich echt toll. In diesem Sinne Frau Tisch, schön dass es Ihren Shop gibt und ich werde auf jedenfall weiterhin Ihr Kunde bleiben!


Sonntag, 4. Oktober 2015

Seife fürs Gesicht? Klar! Aber nicht für jedes. Oder doch?

Mein Einstieg in die Naturkosmetik hat ja über Dr. Hauschka stattgefunden und die vertreten die Theorie, dass man in seinem Gesicht nicht herumrubbeln und drücken sollte, sondern die Haut bei seiner Tätigkeit unterstützen und sie stärken sollte, damit sie sich quasi selbst regeneriert - so irgendwie jedenfalls.

Also für meine Haut passt das prima, je mehr ich an der rumdoktere desto blöder wirds. Eigentlich dachte ich immer ich hab Mischhaut mit eher Neigung zum Fettigen, ist gar nicht so. In Wirklichkeit hab ich trockene Haut, sensibel mit Couperose, die immer nur volle Kanne Fett produziert hat weil sie zu wenig bekam. Ich hab beim Thema Gesichtsreinigung ja schon so ziemlich jedes Kaufprodukt der KK durch und am NK Bereich dann eben Dr. Hauschka, bei denen die Gesichtswaschcreme ja nur aufgedrückt und dann mit Wasser abgenommen wird. Erstaunlicherweise wird man trotzdem sauber, auch ohne Gerubbel und ohne Tenside. Als ich dann mit Hauschka aufgehört hab habe ich ja auch einiges gelesen, und immer wieder von Seifen fürs Gesicht. 

Das musste ich natürlich dringend probieren, einzig die liebe Edeltraud Klose hat mir dringend davon abgeraten, weil Seifen eben nicht für jedes Gesicht geeignet sind - besonders für die trockene und sensible Haut eignen sich Seifen nicht. Wieso nicht? Weil Seifen quietschsauber reinigen und somit die Haut völlig entfetten, und auch wenn man danach wieder Fett zuführt packt das eine sensible Haut überhaupt nicht. Im Grunde greift man ja total in das Milieu der Haut ein und versucht dann hinterher wieder was gerade zu biegen.

Was nun? Seife geht nicht. Also, eine Reinigungscreme muss her. Zackizacki, Reinigungscreme gerührt. Auch das hat nicht geklappt weil sich meine Haut sofort aufführt, wenn was nicht passt. Und möge dieser Anteil noch so klein sein. Bei den unterschiedlichsten Arten von Reinigungscremen und -milchen habe ich nun herausgefunden, dass sie keine Fettalkohole mag was jetzt verschiedene Emulgatoren ausschließt, sie mag auch keine Tenside - manchmal mag sie noch nicht einmal Lavaerde!

Hm. Dann habe ich von der OCM, der sogenannten Oil-Cleansing-Methode gehört, wo man mit Öl reinigt, massiert und massiert und massiert und dann mit heißem Wasser das Öl abnimmt, einen Waschlappen aufs Gesicht legt etc. - jahaha, eine Freude für Couperosehaut das heiße Wasser .... nach 2 Tagen gab ich das wegen Sinnlosigkeit auf, massieren im Gesicht geht bei mir gar nicht und Wassertemperatur höchstens lauwarm.

Ich hab dann eine Weile aufgehört überhaupt etwas zu tun, das hat im Grunde noch am Besten ausgesehen, aber wenn man mit der Hand über die Haut fährt dann spürt man einfach die Rauheit, angeblich soll sich die Haut ja alle 28 Tage selbst erneuern und es ist nicht notwendig zu peelen weil man da ja alles abschrubbt. Masken funktionieren sehr gut bei mir, beim Abnehmen der Maske ist dann auch immer alles überflüssige weg, also auch Hautschüppchen und so.

Aus all diesen Methoden habe ich nun etwas für mich entwickelt, was meine Haut nicht zu sehr stresst und trotzdem sauber macht, irgendwie eine halbe OCM. Und zwar trage ich Sonnenblumenöl vorsichtig auf mein Gesicht auf, auch eher drückend und nicht so sehr reibend, und das nehme ich mit dem Kosmetikschwamm von Dr. Hauschka, der aus Cellulose- und Baumwollfasern besteht, mit lauwarmem Wasser ab. Auch wieder nur ganz vorsichtig damit ja nicht zuviel Reibung entsteht. Ich habe verschiedene Öle durchprobiert, von Kokosöl über Babassu, Avocado etc. - am Besten klappts mit Sonnenblume.

Danach sprühe ich mein selbst gemischtes Gesichtswasser auf, das hab ich mir für meine Haut zusammengebastelt, das spendet Feuchtigkeit und mildert Rötungen, sanft andrücken und das war es für den Abend, keine Creme oder Sonstiges. Und morgens kommt dann noch ein Öl-Gel drüber damit die Haut nicht abgedichtet wird, sonst rötet sie sich unter der Creme und wird heiß.

Ich mache ja alle meine Seifen selber und ich liebe sie, aber nur zum Duschen und Händewaschen - scheinbar bin ich eine von denen für die die Seifen nichts fürs Gesicht sind :)


Nachtrag 13.02.2016:
Endlich endlich endlich habe auch ich eine Seife gefunden, die für mich Gesicht geht. Aber die einzige Ausnahme! Selbst gemachte Salzseife mit hoher Überfettung klappt, darauf gebracht hat mich die liebe Garnet und tatsächlich habe ich hier den ersten Erfolg erzielt! Also, wenn nix mehr geht dann geht noch immer Salzseife!

Der Haarwasch-Marathon

Als "Alternativ Lebende" passiert man ja die eine oder andere Station, speziell beim unliebsamen Haarthema. Die meisten Methoden die ich verwende werden euch ja bekannt sein, ich möchte sie heute trotzdem kurz vorstellen: 

khadi Amla, Shikakai und Kräuter Haarwaschpulver
Ich verwende alle 3 Pulver, mal solo, mal gemischt, wie es mir gerade einfällt. Amla hat besonders viel Vitamin C, gibt Volumen Glanz und Pflege, kann deshalb auch nach der Haarwäsche als Conditioner verwendet werden. Shikakai wirkt gegen Reizungen und Schuppen, das Kräuter Haarwaschpulver reinigt genauso gründlich und natürlich. Die Anwendung ist denkbar einfach, man nimmt ein bisschen Pulver, rührt es mit heissem Wasser an, lässt es quellen und wenn es kalt ist pappt man es sich auf den Kopf und wäscht seine Haare damit. Diese Art der Haarwäsche ist ganz klar sehr gewöhnungsbedürftig weil es 1. nicht schaumt, 2. ist es als ob man sich Kaffeesud auf den Kopf reiben würde und 3. riecht es ganz eigenartig. Aber wie bei allem im Leben, von nix kommt nix, da muss man durch und es zahlt sich ganz klar aus. Man verreibt das alles in den Haaren, lässt es ein bisschen einwirken und dann gut ausspülen, sonst hat man die Bröserl im Haar. Die Haare sind genährt, voll und schwer nach der Haarwäsche, man braucht weder Rinse noch Pflege danach, sie lassen sich perfekt kämmen, aber sie trocknen sehr lange bei mir weil sie eben recht schwer sind. 

Logona Lavaerde (Ghassoul)
Lavaerde ist auch eine sehr tolle Sache, die Anwendung ist ähnlich wie bei den khadi Pulvern, also anrühren, quellen lassen, rauf auf den Kopf. Genauso ohne Schaum, riecht aber nach gar nichts, ist tensid- und schadstofffrei, und die Haare werden genauso wie bei den khadi Pulvern nicht vollständig entfettet, sind also genährt und schwer. Die Lavaerde kann man auch zum Gesichtwaschen nehmen, als Maske etc - die Anwendungsmöglichkeiten sind hier schier unbegrenzt. Es gibt auch eine Variante für trockene und empfindliche Haut bzw. feines Haar, die weiße Lavaerde.

Roggenmehl
Anwendung wie die anderen Pulver auch, anrühren und quellen lassen, genauso verhält es sich mit dem Ausspülen, je gründlicher desto besser. Vollkornroggenmehl ist besser, weil es mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält, ich würde aber ganz klar die gesiebte Variante bevorzugen, sonst hat man die Schalen bei der Wäsche drin und das dauert ewig das alles rauszuschwemmen.

Shampoobars
Jetzt gehts für die Schaumliebhaber los, die erste schäumende Variante :) Shampoobars sind nichts anderes als Shampoos in fester Form, was recht praktisch ist weil man keinen Plastikflaschenmüll hat, trotzdem aber die Vorzüge eines normalen Shampoos geniessen kann. Die Anwendung ist denkbar einfach, Haare nass machen, mit dem Bar entweder über die Haare streichen oder in der Hand aufschäumen und dann den Schaum auf die Haare geben und waschen, Rinse ist keine notwendig. Auch diese Variante hat einen kleinen Pferdefuss: was schäumt enthält Tensid, in den meisten gekauften Bars ist das Sodium Lauryl Sulfoacetat (SLSA), das zwar als recht mild gilt, trotzdem aber von vielen nicht vertragen wird. Macht man sich die Bars selbst, kann man hier versuchen, das SLSA mit Stärke zu strecken bis zu einem Ausmass das man dann verträgt, aber dann ist natürlich klar: mehr Tensid mehr Schaum, mehr Stärke weniger Schaum. Oder man tauscht das SLSA aus durch Sodium Coco Sulfate (SCS) und Sodium Cocoyl Isethionate (SCI) - da ist man dann auch gleich palmölfrei (danke an Chrissie Eichhammer für diesen Hinweis). Da muss man dann halt versuchen für sich den richtigen Mittelweg zu finden. Da durch das Tensid die Haare entfettet werden kann es hier notwendig sein, dass man wieder Pflege zuführt, also Conditioner, Haarbutter, Öl oder ähnliches.

Haarseife
Haarseife ist - Überraschung! - Seife für die Haare. Man sollte da nicht normale Seife nehmen sondern wirklich spezielle Haarseife, weil die Haarseifen meistens anders überfettet sind. Während man für die Haut gerne mehr überfettet weil man sie pflegen möchte, ist hier eine zu hohe Überfettung nicht ratsam weil sonst die Haare fett zurückbleiben. Ich habe hier ein tolles Rezept von der lieben Garnet Zauberin ausprobiert, mit dem bin ich eigentlich recht glücklich. Die Seife schäumt üppig, ist also leicht zu verwenden, ich mach das meistens so dass ich mit der Seife über den Kopf streiche bis ich der Meinung bin es ist genug, dann kräftig aufschäume und dann den Schaum langsam in die Spitzen runter verteile. Am Kopf sind die Haare ja am Fettesten, in den Längen kaum. Was nach der Haarwäsche mit Haarseife notwenig (ausser die Haarseife enthält Zitronensäure) ist ist die sogenannte saure Rinse. Man kann sie mit Apfelessig oder Zitronensaft machen, wie genau muss man selber rausfinden. Als Richtwert werden 2 EL Essig auf 1 Liter Wasser empfohlen, ob man mehr oder weniger braucht muss man probieren. Ich tropfe hier auch gerne Teebaum- oder Lavendelöl dazu, damit meine Kopfhaut schön Ruhe gibt. Die saure Rinse hebt das basische der Seife auf und schließt die Haarstruktur, macht glänzendes und leicht kämmbares Haar ohne Pflege oder Conditioner. Wem die Haare zu stark entfettet sind der kann auch hier mit ein bisschen Öl, Haarbutter oder ähnlichem nachhelfen. Aber die Haare sind fluffig, trocknen schnell und fliegen im Normalfall nicht.



Ich selber habe lange Haare (so bis Mitte Rücken), eher dicht, voll und schwer mit leichten Wellen, färbe bzw. töne seit knapp 5 Jahren nicht mehr und föne sie nie, sie dürfen immer an der Luft trocknen. Offen trage ich sie nur zu besonderen Anlässen und dann auch nie lange, meistens binde ich sie mittendrin schon wieder hoch :) Heisst natürlich auch, dass ich weder Haarspray noch Gel oder sonstiges benötige, sollten sie mal fliegen dann verwende ich einen Tropfen Öl. Ich verwende alle hier genannten Methoden im Wechsel, je nachdem wonach mir gerade ist. Jede Methode hat was für sich und auch Nachteile. Die Pulver schäumen nicht und sind umständlich in der Vorbereitung, dafür ist das Haar nicht entfettet, genährt und man braucht weder Rinse noch Zusatzpflege. Shampoobars und Haarseifen schäumen, dafür muss man eventuell zusätzlich pflegen, bei der Seife eine saure Rinse machen. Die schonendste Methode ist sicherlich die Lavaerde, also am Besten zum Empfehlen für jemanden der Probleme mit der Kopfhaut hat. Wenn man reist ist das Pulver natürlich blöd weil man alles mitschleppen muss das man braucht, der Bar ist auch nicht so super geeignet denn wenn er runterfällt ist er vermutlich zerbrochen, hier eignet sich die Seife wieder am Besten, der kann nichts passieren. Jede Methode hat also was für sich und auch Nachteile, hier muss jeder selber rausfinden worauf er das Gewicht legt und was ihm zusagt! Viel Spass!