Montag, 13. Oktober 2014

Kaufen in der Region?

Ja sehr gerne! Die Region macht es mir nur leider nicht immer so einfach.

Natürlich würde ich lieber in der Region kaufen als woanders. Aber gerade am Sektor Naturkosmetik, Bio, ökologische Reinigungsmittel etc. ist das leider nicht ganz so leicht. Vielleicht ist das in einer Großstadt leichter, aber in der Provinz hält sich das Angebot an solchen Dingen schon ziemlich in Grenzen. Sicherlich haben wir auch unsere Bioläden, aber da muss man dann halt kaufen was es dort gibt, und zwar jetzt gibt, denn wenn ich höre "das muss ich bestellen" dann ist mein erster Gedanke "das kann ich selber auch" - und so ist es ja auch, und meistens dann noch billiger. 

Natürlich könnte man jetzt wieder kommen mit der Beratung, die hat man beim Onlineshopping nicht ... naja, die meisten Onlineshops bieten schon so einen ausgezeichneten Service dass das Argument schon mal nicht mehr zählt. Qualität hat seinen Preis - na klar, bin ich ja auch bereit den zu zahlen. Aber wenn das selbe Produkt - und damit auch die selbe Qualität - woanders teurer ist, wieso sollte ich es dann dort kaufen? Nur als Beispiel, mein Waschmittel (die 2 Liter Einheit) kostet im regionalen Bioladen um 1,5 Euro mehr als bei Violey, ist aber genau das gleiche Produkt, Beratung brauch ich keine mehr, ich kenns ja schon, und ich brauch ziemlich viel Waschmittel aufs Jahr gesehen, mal angenommen ich brauche eine Flasche im Monat dann macht das schon wieder 18 Euro Differenz. Und so geht das aber überall weiter, natürlich ist es jetzt nicht so viel pro Produkt, aber in der Summe gesehen und aufs Jahr gerechnet sind das ganz schöne Differenzen.

Dekorative Naturkosmetik zu kaufen ist sowieso schwierig, weils bei uns nur 2 Bioläden gibt und beide führen Deko von Dr. Hauschka. Entweder kauft man die oder eben online. Das blöde ist, man kann da halt nichts ausprobieren und muss sich auf Rezensionen verlassen, viel vergleichen etc., aber man hat dann auch das was man wollte, hat sich vorher informiert etc. Generell informiere ich mich online, bevor ich in ein Geschäft gehe und wegen was schaue, deshalb fühle ich mich dann oft empfindlich genervt wenn eine Verkäuferin versucht mich wegen was an der Nase herum zu führen, das ich vorher aber schon gründlich recherchiert habe und somit ziemlich genau Bescheid weiss. Aber ich hab auch vorher schon viel online gekauft, bei Bipa und Co bekommt man nämlich nur MakeUp und Pudertöne für schon recht gut gebräunte Damen, zu denen ich nicht unbedingt gehöre, und sollte es wirklich einen Ton ivory oder porcelain geben, dann ist er meistens rosa, was zu meinem beigen Hautton auch nicht passt, von daher: onlineshopping.

Wenn man nur im Geschäft kauft könnte man denken, Oral B wäre der einzige Anbieter von elektrischen Zahnbürsten, was anderes kriegt man nämlich nicht. Aber da eröffnet einem die Welt des Onlineshoppings ungeahnte Möglichkeiten, es gibt nämlich nichts das es nicht gibt. Natürlich wird auch sehr viel Schindluder getrieben, man muss da schon genau schauen was man wo bestellt, speziell auch bei Medikamenten. Aber was genau rechtfertigt bei einem Medikament, das ich ohne Rezept in einer Apotheke bei uns erhalte, einen Preiszuschlag von 20-50% gegenüber dem exakt gleichen Medikament das ich zB in Deutschland in einer seriösen Online-Apotheke erhalte? Wieso kostet eine einzige Varta Batterie bei Bipa fast 1 Euro während sie bei Amazon 28 Cent kostet? Ist die von Amazon halb leer? Oder ist es eine 2.-Wahl-Batterie?

Einen besseren Berater als Amazon kann ich mir gar nicht vorstellen, speziell bei Büchern. Entsprechend meines Leseverhaltens werden mir da automatisch Bücher vorgeschlagen, die zu meinen Vorlieben passen, das kann ich mir in Ruhe durchsehen, und mit einem Klick kaufen und sofort auf meinem Kindle oder dem Smartphone/Tablet lesen. Und das von der Couch aus in Jogginghosen. Natürlich wurde Amazon wieder in den Medien zerrissen, ein schlechter Arbeitgeber etc. zu sein, aber das kann mir ja beim heimischen Händler auch passieren dass er seine Mitarbeiter schlecht behandelt, da weiss man es bloss nicht weils keinen interessiert, aber bei Riesen wie Amazon gehört das natürlich aufgedeckt, nicht wahr?

Einkaufen muss man einfach mögen, das Gewühl und Gedränge beim Schlussverkauf, manche Frauen lieben das. Ich leider nicht. Ich finde es bequemer, beim Schlussverkauf von zuhause aus online zu bestellen, da muss ich nicht eine Stunde die richtige Größe suchen um dann festzustellen, dass es sie nicht gibt oder nur in einer Farbe die ich nicht will. Sicherlich ist onlineshopping ein Risiko, wenn man über die Kreditkarte kauft und sich nicht im Griff hat, dann wird das zur Schuldenfalle. Aber ich denk mir immer, ich hätte das ja so oder so gekauft, nur halt online und nicht im Geschäft. 

Lebensmittel sind auch so eine Sache, ich hab gerne Bio-Qualität und kauf deshalb viel von Ja!natürlich und Zurück zum Ursprung. Das kostet natürlich auch seinen Preis, aber da bin ich mir sicher dass das geprüft wurde. Direkt beim Bauern zu kaufen wäre das Beste, aber ist das dann auch bio? Nur weils am Bauernmarkt verkauft wird, heisst das ja nicht dass es nicht gespritzt wird. Was ich kann und weiss dass es so ist, hol ich ja eh in der Region, zB einen Teil meines Getreides hole ich bei einer regionalen Biobäurin, während sich unser Bioladen das Getreide aus Niederösterreich holt.

Deshalb muss ich derzeit leider sagen, ich würde gerne mehr in der Region kaufen, aber es bietet mir einfach mehr Nachteile als Vorteile: es ist teurer, die Beratung ist teilweise schlechter, die Auswahl ist geringer, ich habe keine Rezensionen von anderen Kunden zur Auswahl, und so bequem ist es auch nicht. Die Umwelt schont es obendrein, denn die Beförderer fahren mit oder ohne meinem Paket ihre Routen, und so lass ich mein Auto wenigstens Zuhause. Wenn ich könnte - ich sags ganz ehrlich - würde ich auch Lebensmittel online bestellen!



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