Freitag, 27. Februar 2015

Cups Cups Cups

Heute möchte ich mal über was reden, an dem die Emanzipation der Frau wohl vorbei gegangen ist, denn irgendwie ist es noch immer ein Tabu - die Menstruation. Obwohl etwas ganz natürliches, wird es dennoch noch als "Ekelthema" angesehen und totgeschwiegen. Nachdem ich aber kürzlich etwas entdeckt habe das mir enorm das Leben erleichtert möchte ich das nicht totschweigen - ich wäre nämlich froh gewesen wenn mir jemand eher davon erzählt hätte. 

Und zwar geht es jetzt konkret um Menstruationstassen. Was zur Hölle ist eine Menstruationstasse??? Das war mein erster Gedanke. Tatsächlich gibt es sie schon seit 80 Jahren, aber irgendwie ist es nicht zu uns durchgedrungen. Das ist ein kleiner Becher aus Silikon, der in die Scheide eingeführt wird wie ein Tampon, von der Muskulatur gehalten wird und dort die Flüssigkeit auffängt anstatt sie aufzusaugen und der regelmässig entleert werden muss. Für diejenigen die sich gerade gedanklich mit "iiihhhh" und "ääähhh" beschäftigen, denen kann ich nur sagen: werdet erwachsen. Jede Frau sollte mit ihrem Körper soweit vertraut sein und ein entsprechendes Selbstbewusstsein haben dass sie normal mit dem Thema umgehen kann, immerhin ist es ja keine fremde Flüssigkeit sondern die eigene.

Seit der Geburt meines Sohnes kann ich keine Tampons mehr verwenden und musste mich daher mit Binden rumschlagen - die bei mir gelinde gesagt derartige Gefühle wie oben beschrieben auslösen. Und auch davor war ich mit den Tampons nie besonders glücklich, das war der Grund wieso ich mir die Cups näher angeschaut habe. 

Die Vorteile liegen für mich ganz klar auf der Hand:
  • eine einfache Lösung die wieder volle Freiheit und Beweglichkeit im Leben bietet, wie zB beim Sport, Schwimmen etc.
  • man spürt die Cups nicht weil sie aus einem angenehmen Material bestehen das sich im Körper auch erwärmt
  • im Gegensatz zu Tampons trocknet es nicht aus und es verbleiben keine Rückstände im Körper, die Scheidenflora wird nicht irritiert
  • aus diesem Grund werden auch die möglichen Infektionen reduziert weil es keine aufsteigenden Bakterien gibt
  • die Cups bestehen aus medizinischem Silikon und sind daher nicht reizend oder allergieauslösend
  • sie lassen sich perfekt reinigen
  • man muss nicht ständig ans Wechseln denken weil man die Größe einfach an seine Bedürfnisse anpasst
  • es kostet bei Weitem weniger Geld als Tampons und Binden
  • man lernt seinen Körper und Zyklus besser kennen
  • man hat keine lästige Schnur
  • es riecht nicht
  • und als netter Nebeneffekt sind sie auch noch umweltschonend

Was für manche jetzt als Nachteil erscheinen könnte ist für mich eigentlich keiner:
  • man sieht seine Menstruationsflüssigkeit beim Ausleeren

Falls das bisher euer Interesse geweckt hat und auch ihr wollt euch das näher anschauen, euch informieren etc., dann kann ich euch Folgendes empfehlen:
  • Die Seite Afriska bietet eine detaillierte Übersicht über die gängigsten Cups, zig Marken werden dort aufgelistet mit all ihren Stärken und Schwächen, auch den Maßen und der Füllmenge, man kann dort die Auswahl treffen welche Größe, welche Härte etc.
  • Falls ihr Fragen habt, ihr aber nicht wisst wen ihr fragen könnt, dann versucht es auf Facebook bei der Gruppe Menstruationstasse oder Menstruationstasse Österreich, dort sind lauter supernette Mädels die entweder bereits einen Cup oder eine ganze Sammlung davon haben, sich bestens damit auskennen und kompetente Auskunft geben können, oder aber Frauen die sich noch dafür interessieren, still mitlesen und Informationen sammeln.
  • Ebenfalls kann ich euch die Seite cuptime ans Herz legen. Erstens führt sie einige Cups und sie kann euch auch Auskunft und Hilfe bieten, Miriam Moya y Rius weiß wovon sie spricht und bietet kompetente Beratung.
  • Auf YouTube könnt ihr euch dazu ein paar Videos ansehen - und zwar von Precious Stars Pads - die Mädels habens richtig drauf! Die haben mich in meinem Alter richtig beschämt, ich wusste nicht mal Bescheid und die gehen so locker mit den Cups um, erklären und zeigen alles so easy - wirklich toll!
  • Wenn ihr euch dann zum Kauf entscheidet, lasst euch bitte nicht nur von dem "über oder unter 30 Jahre alt" bzw. "Geburten ja oder nein" leiten, wodurch die meisten Cup-Anbieter ihre Größen unterteilen. Ich persönlich glaube, dass man die Auswahl nicht anhand dieser Kriterien treffen kann, und zwar aus folgenden Gründen: am Wichtigsten ist als Erstes zu wissen, wie weit sich der Muttermund bei der Menstruation absenkt. Denn wenn der Muttermund auf 4 oder 5 cm herunterkommt, ihr aber trotzdem Kinder habt und eine starke Blutung, wird man sich dennoch mit einem großen Cup, der dann empfohlen wird, schwer tun. Folge dessen, kommt der Muttermund weit runter: kürzerer Cup - sitzt er hoch: längerer Cup. Stärkere Blutung: größerer Cup - schwächere Blutung: kleinerer Cup. Gut ausgebildeter Beckenboden: härterer Cup - schwacher Beckenboden: weicherer Cup. Wenn allerdings Geburtsnarben, häufige Blasenenzündungen oder sonstige Sensibilitäten bestehen sollte man trotz gut ausgebildetem Beckenboden auf einen weicheren Cup zurückgreifen, weil man ihn weniger spürt. Das alles sind - unter anderem - Faktoren die man berücksichtigen sollte, also vorher gut informieren, sonst ist das wie bei einem schlecht sitzenden Schuh, und das kennen wohl alle Frauen :)

Ich selbst bereue meine Entscheidung jedenfalls nicht, vor allem passt diese Art der Menstruationshygiene auch zu meinem Lebensstil des Selbermachens, des Bio- und Öko-Denkens. Ich habe das Gefühl meinem Körper etwas Gutes zu tun und habe dabei aber alle meine Freiheiten wieder erlangt.

Übrigens habe ich meinen Frauenarzt als ich noch in der "Informationsphase" war dazu befragt, der konnte mir dazu damals gar keine weitere Auskunft geben, weil diese Art der Menstruationshygiene in seinen Augen nicht zeitgemäß war. Was auch bis zu einem gewissen Grad stimmt, denn in der Wegwerfgesellschaft von heute hat so etwas natürlich Probleme Fuß zu fassen. Wo alles das länger währt oder selbst hergestellt wird als verschroben betrachtet wird, wieso sollte man etwas selber machen das man ja auch zu kaufen kriegt? Gegenfrage: wieso sollte ich es kaufen wenn ich es selber machen kann? Wenn ich in meinem Leben überall auf die Qualität achte, meinen Körper sowohl beim Essen als auch bei der Pflege nur mit besten Rohstoffen versorge, wieso sollte ich gerade bei diesem Thema - das ein überaus Heikles ist, weil es um das Heiligste überhaupt geht, nämlich die Fruchtbarkeit und die Fähigkeit Leben zu schenken - zum Schlampen anfangen und mir ein Stück Watte einführen, das Rückstände im Körper hinterlässt und im schlimmsten Fall ein Toxisches Schocksyndrom auslösen kann? 

Jedenfalls fühle ich mich mit meiner nicht zeitgemäßen Lebensweise ausgesprochen wohl, egal ob man es jetzt auf dieses Thema oder die vielen anderen nicht zeitgemäßen Dinge, die ich euch in meinem Blog schon vorgestellt habe, wie das alles-selber-machen bezieht :) Meine Auffassung ist, dass es zu den Aufgaben des Facharztes gehört mich über alle Möglichkeiten zu informieren und zu beraten und mich dann entscheiden zu lassen, welche Möglichkeit für meinen Körper und meine Lebensweise die Beste ist. Und nachdem unsere Fachärzte da scheinbar ein bisschen hinterher hinken müssen wir diese Aufklärungsarbeit eben selber betreiben! In diesem Sinne:



Nachtrag 28.02.2015
Heute ist übrigens in der Beilage "Gesund & Familie" der Kronenzeitung ein Artikel drin:



Nachtrag 09.02.2016
Ich verwende Cups nun über ein Jahr und habe die Entscheidung nicht eine einzige Sekunde bereut. Ich habe keine Schmerzen mehr und meine Tage haben sich verkürzt. Während ich früher immer flach lag wie ein Käfer nehme ich es heute kaum wahr. Auch hat sich in der Zeit ein Favorit herauskristallisiert, meistens benutze ich die LadyCups, die sind von der Form her optimal für mich und sie bringen ein bisschen Farbe in den Alltag :)


Donnerstag, 5. Februar 2015

Neues!

Ich hatte ja wieder ein bisschen Zeit um meine Rührfreuden auszuleben, dazu möchte ich euch wieder ein paar Fotos zeigen :)


Die neue Kürbiskernseife:
Lavendelseife:
Sheaseife:
Schmetterlingsseife:
 Kokos-Honig-Seife:
Seidenhaarseife:

Küchenseife Kaffee:

Ziegenmilchseife:

Biene-Maja-Seife: